Alternative Liste Müllheim              

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Dr. Martin Richter

Fraktionsvorsitzender

Am Eichwald 40

79379 Müllheim

Tel.: 07631-5779

 

 

 

Alternative Liste Müllheim

 

An den Gemeinderat

z. Hd. Herrn Dr. René Lohs

Bismarckstraße 3

79379 Müllheim

      

                                                                    

                                                                                  Müllheim, den 22. September 2009

 

 

Antrag zu Tagesordnungspunkt 3

 

 

Sozialarbeiter statt Sicherheitsdienst

 

Die Probleme Ruhestörungen, Vandalismus, Streitereien untereinander, zu großer Alkoholkonsum, die der befristet beauftragte Sicherheitsdienst verhindern soll, werden in erster Linie von Jugendlichen oder Jungen Menschen verursacht.

 

Junge Menschen brauchen Orte, wo sie sich treffen können. Dass es dabei nicht immer leise zugeht, und dass das Gefühl des stark seins in der Gruppe nicht nur positive Wirkung hat, sondern auch ins Gegenteil nämlich in Übermut und Gewalttätigkeiten umschlagen kann ist bekannt. Damit Lärm, Streit, Alkoholkonsum nicht überhand nehmen und Gewalttätigkeiten und Sachbeschädigungen erst gar nicht entstehen, brauchen junge Menschen Ansprechpartner, jemanden dem sie vertrauen können, der ihnen aber auch klare Grenzen aufzeigt. Und sie brauchen Räumlichkeiten und sinnvolle Freizeitangebote.

 

Ein Sicherheitsdienst kann diese Aufgabe nicht erfüllen. Der Sicherheitsdienst versucht, junge Menschen zu vertreiben, wenn sie sich irgendwo treffen. Dies löst aber das Problem nicht, sondern verlagert es nur an einen anderen Ort. Es ist auch das falsche Signal an die jungen Menschen. Sie von ihren Treffpunkten zu vertreiben signalisiert ihnen, dass sie unerwünscht sind. Dass ihr Verhalten dabei mit beteiligt ist, spielt, was die Wirkung betrifft keine Rolle. Wenn jungen Menschen das Gefühl vermittelt wird, dass sie unerwünscht sind, können wir auch nicht erwarten, dass sie unsere Stadt lieben und achten. Die Folge: das Gefühl von Unerwünscht- und Ausgegrenzt sein und Wut, woraus wiederum Vandalismus, Gewalttätigkeiten, Ruhestörung usw. entsteht. Eine verhängnisvolle Spirale beginnt sich zu drehen. .

 

Klagen aus der Bevölkerung über das Verhalten des für die Stadt tätigen Sicherheitsdienstes lassen auch große Zweifel an der Qualifikation und der Zuverlässigkeit des Personals aufkommen, was bei den üblicherweise in diesem Gewerbe bezahlten Stundenlöhnen auch nicht verwundert.

 

Die Kosten für einen Sozialarbeiter mit einer vollen Stelle, der die Aufgabe eines Streetworkers übernimmt und in den Abend- und Nachstunden in der Stadt unterwegs ist, sind geringer, als die Kosten für einen Sicherheitsdienst der aber nur einen kleinen Teil der Innenstadt überwacht.

 

 

Wir stellen deshalb folgenden Antrag:

 

·                    Anstelle eines nächtlichen Sicherheitsdienstes wird eine Sozialarbeiterstelle für einen Streetworker geschaffen

.

·                    Der Sicherheitsdienst wird bei größeren Veranstaltungen mit einem klar umgrenzten zeitlichen und inhaltlichen Auftrag eingesetzt.

 

·                    Es müssen zeitnah geeignete Räume für das Jugendzentrum gefunden werden.

 

 

 

Dr. Martin Richter

 

Fraktionsvorsitzender