ALM Alternative Liste Müllheim Wahlprogramm 2009
Umgeben von Weinbergen, Äckern und
Wiesen, vor der malerischen Kulisse des Blauen gelegen, ist Müllheim eine sehr
attraktive Stadt, die nicht umsonst als Herz des Markgräflerlandes bezeichnet
wird. Diese „himmlische Landschaft“, von der schon René Schickele schwärmte, ist der größte Trumpf unserer
Region und bildet das Kapital und die wirtschaftliche Basis für den Tourismus.
Als Standort von Einrichtungen der
öffentlichen Infrastruktur und mit einem
guten Bildungs- und Versorgungsangebot sowie einem vielseitigen Angebot an
Arbeitsplätzen erfüllt Müllheim eine wichtige Funktion für die wohnortnahe
Versorgung der Bevölkerung der Stadt und des Umlandes.
Die wertvolle Kulturlandschaft des
Markgräfler Hügellandes ist geprägt von einer bäuerlichen Landwirtschaft, an
welcher der Weinbau einen entscheidenden Anteil hat.
Dem entsprechend ist ein sorgsamer Umgang mit Flächen geboten.
Neue Baugebiete im Außenbereich sollen vermieden und stattdessen Brachflächen
und Leerstände im Innerortsbereich aktiviert und für Wohnbebauung genutzt
werden. Bei der Erstellung von Bebauungsplänen ist auf eine
Flächen sparende Planung zu achten. Eine
Bebauung des Riedboden und der Fläche
östlich der L125 lehnen wir ab.
Es ist uns ein wichtiges Anliegen,
dass alle Menschen, die dies wollen, ganz gleich ob jung oder alt, arm oder
reich, in Müllheim eine Heimat finden und sich hier wohl fühlen. Das rege
Vereinsleben findet unsere Unterstützung.
Kinder und Jugendliche mit ihren Familien sollen sich in Müllheim zu
Hause fühlen.
Dazu braucht es:
· Ein ausreichendes und für alle Eltern bezahlbares Angebot an Krippen-
und Kindergartenplätzen verschiedener pädagogischer
Richtungen mit flexiblen ganztägigen Öffnungszeiten.
· Kinderspiel- und Bolzplätze, damit Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben können.
· Eine Ausweitung der Ganztagesangebote an den Schulen mit Hausaufgabenhilfe, Nachhilfe
und Deutschkursen, um gute Chancen für alle
Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen.
· Ansprechpartner für Jugendliche und Orte, an denen
sie sich treffen können. Jugendzentrum und Jugendräume sind wichtige
Einrichtungen für Jugendliche. Zusätzliche Räume und eine Aufstockung der
Stellen in der Jugendsozialarbeit, vor allem im Bereich des Streetworkings sind
dringend notwendig.
Mobilfunkstrahlung belastet die Gesundheit.
Deshalb:
Minimierung der Strahlen-belastung
für die Bevölkerung.
Strahlungsfreie Bereiche sind für
elektrosensible Menschen lebenswichtig.
Die demographischen und sozialen
Entwicklungen und Prognosen stellen die Gemeinden vor neue Herausforderungen.
Bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware. Vor allem für Familien mit Kindern müssen ausreichend große und
bezahlbare Wohnungen angeboten werden.
Nur der Bau neuer, günstiger Wohnungen kann hier Abhilfe schaffen. Zudem
muss der Verkauf städtischer Wohnungen gestoppt
werden.
Aktives und selbständiges Leben
im Alter erfordert
zentrumsnah gelegene seniorengerechte und barrierefreie Wohnungen, von denen
aus Arztpraxen und Geschäfte bequem zu Fuß erreicht werden können. Pflegestützpunkte, betreutes Wohnen, Seni-oren-WGs und Anlagen für Mehrgenerationenwohnen
ermöglichen ein langes Leben in der gewohnten Umgebung.
Obdachlosigkeit kann in vielen Fällen durch rechtzeitige Beratung und Betreuung verhindert werden. Ebenso brauchen Menschen, die
in Obdachlosigkeit geraten sind, professionelle Unterstützung und Betreuung, um
wieder in eine reguläre Wohnung mit Mietvertrag einziehen zu können.
Die Unterbringung in Containern lehnen wir entschieden ab.
Container sind kein
menschenwürdiger Wohnraum
und müssen vollständig abgebaut werden.
Lebendiges Stadtbild
Dazu bedarf es eines attraktiven und
vielfältigen Angebots an Geschäften, Straßencafés und Gastronomie sowie
Arztpraxen unterschiedlicher Fachrichtungen.
Dafür ausreichende und bezahlbare
Angebote an Räumlichkeiten zu fördern, sehen wir als Aufgabe der Stadt.
Die historischen Gebäude geben eine
ausgezeichnete Kulisse für Feste, Märkte, Konzerte und Straßentheater.
Markgräfler Museum und Frickmühle sind
Kleinode unserer Stadt. Wir unterstützen die öffentliche Förderung von Kunst und
Kultur.
Müllheims Plätze gehören
dem zivilen Leben.
Militärparaden in der
Öffentlichkeit lehnen wir ab..
Mobilität als Standortfaktor
Ein attraktives und preiswertes, an
den Bedürfnissen der Bevölkerung ausgerichtetes Angebot an öffentlichen
Verkehrsmitteln reduziert den Individualverkehr und ermöglicht es auch Menschen
ohne Auto, mobil zu sein.
Wir setzen uns ein für:
· einen viertel- bis halbstündlich
getakteten S-Bahn- Verkehr auf der
Rheintalstrecke,
· die S-Bahnverbindung nach
Mulhouse,
· lückenlose Busanbindungen von und
nach Müllheim und seinen Teilorten auch in den Abendstunden
· barrierefreien Zugang zu allen Bereichen des ÖPNV und des öffentlichen Lebens,
· übersichtliche Gesamtfahrpläne an
den Bushaltestellen.
Eine sichere Benutzung der
Verkehrswege für
Fußgänger, Fahrrad- und Rollstuhlfahrer sowie Kinderwagen setzt eine
entsprechende Ausgestaltung des öffentlichen Raums voraus.
Die Instandhaltung und regelmäßige
Wartung der Fahrradwege sind Voraus-setzung für die Sicherheit der Benutzer.
Einer dringenden Sanierung bedarf z.
B. der stark frequentierte Radweg zum Bahnhof.
Die Öffnung kurzer Einbahnstraßen
(Hauptstraße, Lindle,
Ziegleweg) ist gefahrlos möglich.
Energieerzeugung, Energieverbrauch
und Energieeffizienz spielen die entscheidende Rolle beim Klimaschutz.
Die Energiesanierung öffentlicher
Gebäude und die Umstellung auf regenerative Energieträger ist
voranzutreiben.
Den neu gegründeten Stadtwerken
kommt bei der nachhaltigen Versorgung
der Bevölkerung mit regenerativer, atomstromfreier Energie eine
Schlüsselrolle zu.
Gemeindeeigene Dachflächen sollen
mit Solaranlagen belegt werden und als Vorbild für Privatdächer dienen.
Die Stilllegung des AKW Fessenheim muss mit vereinten Kräften betrieben
und der Bau von Eurore-aktoren verhindert werden.
Die Arbeit
der Verwaltung und des Gemeinderats muss
für die
Bürgerinnen und Bürger transparent und nachvollziehbar sein.
Gemeinderatssitzungen sollen
deshalb, wo immer möglich, öffentlich
abgehalten werden. Bei wichtigen
Entscheidungen muss die Bevöl-
kerung über Bürgerversammlungen frühzeitig
informiert und eingebunden
werden.
Beratungsvorlagen öffentlicher
Sitzungen sollen der Bevölkerung auch
über das Internet zugänglich gemacht
werden, wie das bei den Protokollen
bereits der Fall ist.
Beschlüsse der Ortschaftsräte sollen
vom Gemeinderat respektiert werden.
Wir
wünschen uns eine interessierte
und
kritische Beteiligung der Bevölkerung.