AGUS, Arbeitgemeinschaft
Umweltschutz Markgräflerland
Alsace
Nature, Haut-Rhin
BUND, Regionalverband Südlicher Oberrhein
C.S.F.R., Comité pour la Sauvegarde de Fessenheim et de la Plaine
du Rhin
NWA, Nordwestschweizer Aktionskomitee gegen Atomkraftwerke
für
Rückfragen: 0761/30383 0033/388970707
An
die Medien 25.Oktober 2007
Herbstfrühstück
beim AKW Fessenheim
am
Samstag, 10.11. um 11 Uhr
AKW
und Terrorgefahr:
Grenzüberschreitende
Protestaktion
Umweltgruppen aus Frankreich und
Deutschland rufen für Samstag den 10.11.2007 um 11 Uhr zu einem
Protestfrühstück auf dem Dammweg an der Ostseite des AKW Fessenheim auf.
Hintergrund ist die
absolut mangelhafte Absicherung des ältesten französischen AKW gegen
terroristische Gefahren und die Ablehnung des Präfekten, den Dammweg östlich
des AKW zu sperren.
Grenzüberschreitend fordern
die Umweltorganisationen seit vielen Jahren die Abschaltung des altersschwachen
Atomkraftwerks. Solange EDF das AKW weiter betreibt und solange die EnBW von dort Strom bezieht, sollte das AKW nach Ansicht
der Umweltschützer zumindest besser gesichert werden.
Aus diesem Grund hatten die
Umweltgruppen schon am 23.11.06 in einem internen, nicht öffentlichen Schreiben
auf eine offensichtliche Gefahrenquelle in Sachen „Terrorismusgefahr und AKW
Fessenheim“ aufmerksam gemacht. Bei einer Sitzung der Fessenheimer
Kontrollkommission wurde unser internes Schreiben durch eine der angeschriebenen
Institutionen an die Medien weitergegeben und dadurch öffentlich.
Hintergrund unseres Schreibens war und ist die „offene Flanke“ des AKW auf der
zum Rhein gewandten Ostseite des Atomkraftwerks.
Ohne große Probleme ist es dort jederzeit möglich,
sich mit einem Fahrzeug unbeobachtet den beiden Reaktorblöcken und dem
Brennelementezwischenlager zu nähern. Die Wahrscheinlichkeit, kontrolliert zu
werden, ist sehr gering. Nur der Rheinseitenkanal und relativ dünner Beton
trennen an dieser Stelle Beobachter, Fotografen, Fischer und mögliche
Terroristen vom radioaktiven Reaktorkern und vom noch schlechter geschützten
Zwischenlager für Atommüll.
Ein jederzeit möglicher Anschlag mit "modernen" panzerbrechenden
Waffen auf das AKW Fessenheim hätte verheerende Auswirkungen. Panzer- und bunkerbrechende Waffen aller Art gehören leider schon lange
zum gängigen Waffenarsenal im Bereich des Terrorismus und sind auf dem
Schwarzmarkt verfügbar. Aus diesem und vielen anderen Gründen sind wir für die
sofortige Schließung des AKW Fessenheim. Solange das AKW nicht abgestellt ist,
muss es zumindest besser gesichert werden als bisher.
Aus diesen Gründen hatten die unterzeichnenden
Gruppen die rasche Absperrung des Fahrweges auf dem Rheindamm an der Ostseite
des Kanals gefordert.
Jetzt hat der Präfekt geantwortet und auf das
„Fahrverbot“ auf dem Dammweg hingewiesen. Eine Schließung des Weges sei deshalb
nicht vorgesehen.
Ein Verbotsschild auf dem immer noch offenen Dammweg
halten wir vorsichtig ausgedrückt, nicht unbedingt für eine „wirkungsvolle“
Sicherungsmaßnahme. Die ungeschützte Zufahrt ist immer noch offen. Nach unserer
Ansicht wirft das kein gutes Licht auf den Umgang mit Sicherheitsfragen im AKW
Fessenheim. Wenn nicht einmal gegen offensichtliche Gefährdungen vorgegangen wird
(um die harte Pro-Atom-Linie von Präsident Sarkozy
auf regionaler Ebene durchzusetzen), dann zeigt das die Berechtigung der
Forderung nach einer schnellen Schließung des AKW.
Mit dem Hinweis auf drohende Terrorgefahren wird in
Frankreich und Deutschland der Überwachungsstaat ausgebaut und die Bürgerrechte
werden mehr und mehr eingeschränkt. Im Bereich der Atomanlagen, dort wo
tatsächlich ernstzunehmende Gefahren drohen, gibt es eine ideologische
Blindheit. Nur so kann die unzureichende Reaktion des Präfekten verstanden
werden.
Aus diesen Gründen rufen Umweltgruppen aus
Frankreich und Deutschland für den 10.11.2007 um 11 Uhr zu einem
Protestfrühstück (keine Kundgebung) auf dem Dammweg an der Ostseite des AKW
Fessenheim auf.
Wir bitten Sie, diesen Termin anzukündigen und
darüber zu berichten.
AGUS,
Vorstand
Alsace
Nature Haut-Rhin, Michel Breuzard
C.S.F.R., Jean Jacques Rettig
BUND,
Axel Mayer
NWA,
Thomas Passaglia