Bündnis 90 /
Die Grünen
Ortsverband
Müllheim-Neuenburg und Umgebung
www.gruene-muellheim-neuenburg.de
Rückblick
auf das Jahr 2004
Der
Ortsverband Müllheim-Neuenburg und Umgebung, Bündnis 90 / Die Grünen, blicken
auf ein aktives Jahr 2004 zurück.
Der grüne
Ortsverband war mit Pressemitteilungen zu verschiedenen Themen und mit
Informationsständen in der Öffentlichkeit präsent.
Der
Gefahrenherd Fessenheim beschäftigte uns mehrmals und wird auch im neuen Jahr
ein wichtiges Thema bleiben. In mehreren Pressemitteilungen und in einem
Schreiben an Jürgen Trittin hatten wir auf die immer deutlicher in Erscheinung
tretenden Mängel hingewiesen und die Stilllegung dieses alten Atomkraftwerks
gefordert.
Anlässlich
des Austauschs der Jodtabletten hatten wir uns bereits sehr früh an die Bürgermeister
der Gemeinden gewandt, die zu unserem Ortsverband gehören und diese aufgefordert
für eine Verteilung der Jodtabletten an die Haushalte einzutreten. Die
Verteilung an die Haushalte wurde denn auch in der ganzen 10 km – Zone
realisiert und alle Gemeinden eingeschlossen, deren Gemarkung von der 10 km –
Zone um das AKW Fessenheim tangiert werden. Dies gilt für Neuenburg, Buggingen,
Sulzburg und Müllheim. Für die Gemeinden Badenweiler und Auggen hatte das RP der Direktverteilung an die Bevölkerung nicht zugestimmt.
Die Versorgung der Bevölkerung ist damit in vielen Gemeinden besser als zuvor,
doch kann von einer flächendeckenden Verteilung im Gefahrenbereich um
Fessenheim immer noch nicht die Rede sein. Abgesehen davon sind Jodtabletten keine
Strahleschutzpillen und schützen lediglich vor dem radioaktiven Jod. Auch
darauf hatten wir immer wieder hingewiesen.
Einen
Neujahrsempfang für alle Bürgerinnen und Bürger hatten wir letztes Jahr im
Januar gefordert, nachdem der als neue Tradition angekündigte Neujahrsempfang
nur einem ausgewählten Personenkreis vorbehalten war. Mit Erfolg, wie sich
gezeigt hatte. In diesem Jahr war der Neujahrempfang öffentlich. An die 400
Personen hatten sich vergangenen Sonntag zum Neujahrsempfang 2005 im Bürgerhaus
versammelt.
Der
Großbrand bei der Firma AC Folien gab Anlass, kritische Fragen wegen der freigesetzten
Schadstoffen zu stellen. Es wurde schnell klar, dass Müllheim nur knapp an
einer Katastrophe vorbeigeschrammt ist. Die AC Folien stellen vor allem
Verpackungen aus PVC-Folie her. Umfassende Schadstoffmessungen wurden aber erst
Stunden nach Ausbruch des Brandes vorgenommen. Mit den Messgeräten der
Feuerwehren konnten nicht alle Schadstoffe erfasst werden. Das Amt für Brandschutztechnik
der UNI Karlsruhe traf erst Stunden später ein. Durch Meldungen im Radio
waren Mitarbeiter auf den Großbrand in Müllheim aufmerksam geworden und hatten
ihre Hilfe angeboten.
Für die
Grünen ist die Frage noch nicht geklärt, ob die Firma AC Folien nicht unter die
Seveso II-Verordnung fällt und Notfallpläne erstellen
muss.
Mit
verschiednen Infoständen hatten wir für die Europa- und Kommunalwahl und die grüne
Kreistagsliste geworben. Dabei konnten wir auch Gäste aus Frankreich, darunter
MdEP Ann-Marie Issler-Beguin und den (...) jetzigen
Europaabgeordneten Michael Kramer begrüßen.
Mit den
Wahlergebnissen können wir zufrieden sein. Bei den Europawahlen erreichten wir
Sulzburg 26,08 %, Müllheim 21,74 % und Badenweiler 20,6 %
Ergebnisse über von 20% in Buggingen 17,4 %, Auggen 5,9 % und
in Neuenburg 13,81 % der Wählerstimmen. Bei den Kreistagswahlen
konnten wir im Wahlkreis Müllheim ein Direktmandat erringen. Auch im Wahlkreis
Neuenburg können wir ein gutes Ergebnis vorweisen. Bei den Gemeinderatswahlen
konnte die Alternative Liste Müllheim ihre Sitze im Gemeinderat im Gemeinderat
verdoppeln.
Die
Meldungen über Misshandlungen und Folter von Gefangenen in amerikanischen Militärgefängnissen
hat die Sorge aufkommen lassen, dass auch Mitglieder der deutsch-französischen
Brigade zu Handlagern von Menschenrechtsverletzungen gemacht werden. Denn zur
Aufgabe der der deutschen Soldaten gehört u. a. auch die Festnahme von Personen
und deren Übergabe an die zuständigen Behörden.
Nach
mehreren Anfragen aus Sulzburg wegen des Streits um das dortige Naturschwimmbad
wandten wir uns mit einem Schreiben an die Naturschutzbehörde des RP und
des Landratsamtes um zu erfahren, welche Maßnahmen unternommen werden sollen,
um das Nebeneinader von Natur und Freizeitgestaltung, das ja die Attraktivität
des Sulzburger Schwimmbades ausmacht, für die Zukunft zu gewährleisten.
Stellung
nahm der Ortsverein auch im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung zur
Aufstellung des Bebauungsplans Erlenbuck II. Dabei mahnten wir den sparsamen
Verbrauch von freien Flächen an und wiesen darauf hin, dass eine moderne,
zukunftsorientierte Stadtentwicklung sich an den Erfordernissen der
Nachhaltigkeit orientieren muss. Beachtung finden müssten dabei insbesondere
die Maximen Energieeinsparung, Minimierung des CO² - Ausstoßes und sparsamer
Umgang mit freien Flächen, sowie die Vermeidung von Flächenversiegelung. Obwohl
das Gelände für die Nutzung von Solarenergie prädestiniert ist, war in einem
ersten Entwurf lediglich auf 46 % der Gebäude die Nutzung von Sonnenergie
möglich. Hier verlangten die GRÜNEN eine Nachbesserung des Bebauungsplanes.
Der Grüne
Ortsverein warnte vor dem Verkauf der städtischen Wohnungen, der bereits zu
Beginn des Jahres von Bürgermeister Lohs angekündigt worden war. Die ersten
Mehrfamilienhäuser waren auch bereits zum Verkauf ausgeschrieben.
Auf die
Entfernung der Sitzbänke an der Evangelischen Kirche durch die Stadt
Müllheim, um die Wohnungs- und Arbeitslosen Menschen an der Evangelischen
Kirche von dort zu vertreiben, reagierte der Ortsverein mit einer Veranstaltung
zum Thema Obdachlosigkeit – Situation in Müllheim.
In dieser
Veranstaltung wurden Vorschläge zur Lösung des Problems erarbeitet, die
wir Bürgermeister Lohs in einem Schreiben mitteilten. . Als notwendig
erachtet wurde die Bänke wieder auf zu stellen und einen runden Tisch ein
zu richten, an dem Vertreter karitativer Einrichtungen, Vertreter der
Kirchen sowie der politischen Gruppierungen und Parteien, Stadträte, die
Polizei, und interessierte Bürgerinnen und Bürger zusammen mit der
Stadtverwaltung und den Betroffenen nach Möglichkeiten zu suchen,
wie das Problem des Aufenthalts Wohnsitzloser gelöst werden könnte. Die
Einrichtung eines solchen runden Tisches könnte darüber hinaus auch für weitere
Aufgaben im Sozialbereich sehr hilfreich sein.
Nach dem
anfänglichen Versuch von Bürgermeister Lohs, sämtliche Proteste, Forderungen
und Vorschläge zu ignorieren, soll es jetzt einen Arbeitskreis geben, der sich
mit der Situation um die Evangelische Kirche befassen soll.