Ortsverband Müllheim-Neuenburg und Umgebung

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Reinhard Winkler,

Jeremias-Gmelin-Straße 10, 79424 Auggen,

Tel.: 07631-14490 ,

Mail: 0763114490@t-online.de

 
 

 

 

 


Bündnis 90 / Die Grünen, Ov. Müllheim-Neuenburg und Umgebung

 

Dora Pfeifer-Suger,

 Britzinger Weg 24,

79379 Müllheim,

Tel./Fax: 07631-173657

Mail: dora.pfeifer-suger@web.de

 

 

 

 

 

 
 


An die Medien

 

 

                                                                

Müllheim, den 28. Oktober 2004

Pressemitteilung

 

 

Jodtabletten sind keine Strahlenschutzpillen

 

Sicherheit durch Abschalten der Atomkraftwerke

 

Die Verteilung der neuen Jodtabletten soll nun in Kürze beginnen. Die Jodtabletten sind bereits an die Gemeinden ausgeliefert worden. Nach Auskunft des Regierungspräsidiums Freiburg und des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald kann die Bevölkerung der Gemeinden, deren Gemarkung oder Teile der Gemarkung in der 10 km – Zone liegen, die Jodtabletten ab dem 12. November in Apotheken abholen. Ausgegeben werden Familienpackungen mit je 20 Tabletten.

 

Bündnis 90 / Die Grünen, OV Müllheim-Neuenburg begrüßen, dass die Jodtabletten auch dann flächendeckend an die Haushalte ausgegeben werden, wenn die Siedlungsgebiete zwar außerhalb der 10 km – Zone um ein Atomkraftwerk liegen, Teile der Gemarkung aber von der 10 km-Zone tangiert werden. Aufgrund dieser Reglung werden auch in Müllheim und Sulzburg Jodtabletten an die Bevölkerung ausgegeben. Neuenburg und Buggingen liegen innerhalb des 10 km – Bereichs um Fessenheim. Bedauerlich sei, dass es in Auggen und Badenweiler keine Vorverteilung an die Bevölkerung geben soll. Diese beiden Gemeinden sollten gründlich prüfen, ob eine Verteilung der Jodtabletten aufgrund eines entsprechenden Gemeindratsbeschlusses nicht doch möglich wäre, empfehlen die Grünen.

 

Unbefriedigend sei, dass die Jodtabletten innerhalb der 25 km – Zone nicht direkt an die Bevölkerung ausgegeben würden. Und außerhalb der der 25 km – Zone vor Ort gar keine Jodtabletten zur Verfügung stehen, sondern im Katastrophenfall aus Zentrallagern erst eingeflogen werden müssen.  Grundsätzlich müssten die Zoneneinteilung und die Evakuierungspläne einmal auf den Prüfstand, fordern die Grünen. Ein Atomkraftwerksgau halte sich halt nun mal nicht an Katastrophenschutzpläne. Tatsache sei aber, dass große Teile Süddeutschlands, der Schweiz und Frankreichs nach einem großen Unfall in Fessenheim nicht mehr bewohnbar wären. Eine Abschaltung des maroden AKWs Fessenheim sei also dringend geboten.

 

Jodtabletten schützen bei rechtzeitiger Einnahme die Schilddrüse vor der Aufnahme von radiaktivem Jod. Sie schützen aber nicht vor anderen Radionukliden, sind also keine Strahlenschutzpillen. „Es ist uns sehr wichtig, dass dies klar gesagt wird. Sonst besteht die Gefahr, dass sich die Menschen in falscher Sicherheit wiegen“, so die Grünen. „Der beste Schutz vor Atomkraftwerksunfällen ist die ersatzlose Abschaltung der Atomkraftwerke  und der Ausstieg aus der Atomenergie.“