Ortsverband
Müllheim-Neuenburg und Umgebung
Ortsverbandsvorsitzende Britzinger Weg 24, Mail: dora.pfeifer-suger@web.de
79379 Müllheim,
Tel./Fax: 07631-173657
|
Dr. René
Lohs
und den
Gemeinderat
Bismarckstraße
3
79379
Müllheim
Müllheim, den 27. Juli 2004
Verteilung der Jodtabletten für die
Müllheimer Bevölkerung
Sehr
geehrter Herr Dr. Lohs, sehr geehrte Damen und Herren,
in unserem
Schreiben vom 19. Januar 2004 hatten wir Sie bereits darum gebeten, sich für
eine flächendeckende
Vorverteilung
von Jodtabletten in Müllheim einzusetzen.
Wie das
Innenministerium in einem Schreiben an Dr. Witzel MdL mitteilte, ist mittlerweile
die Entscheidung über
die
Verteilung der Jodtabletten in Baden-Württemberg gefallen. Danach soll im 5 km
– Bereich eine Vorverteilung
an alle Haushalte
vorgenommen werden. Für den 5-10 km-Bereich ist eine „grundsätzliche“
Vorverteilung vorgesehen,
wenn die
Tabletten bei einem „Ereignis“ nicht innerhalb von 2-4 Stunden an die
Bevölkerung verteilt werden können.
Im 10-25 km
– Bereich sollen die Jodtabletten in „geeigneten Einrichtungen“ wie Schulen,
Rathäuser, Krankenhäuser
und
Betrieben gelagert werden. Eine Lagerstätte pro Gemeinde sei ausreichend,
mehrere seien aber möglich.
Menschen
über 45 Jahren sollen keine Jodtabletten erhalten.
Müllheim liegt
knapp außerhalb des 10 km – Bereiches und stellt somit einen Grenzfall dar. Wir
bitten Sie deshalb noch
einmal,
sich für eine flächendeckende Verteilung der Jodtabletten in Müllheim einzusetzen.
Die Bedrohung der Bevölkerung
durch das marode
Atomkraftwerk Fessenheim ist außergewöhnlich hoch und erfordert eine
flächendeckende Verteilung von
Jodtabletten
an alle Haushalte.
Bei Freisetzung
von Radioaktivität infolge eines Unfalls in einer Atomanlage können Jodtabletten,
so sie rechtzeitig einge-
nommen werden,
die Schilddrüse vor der Aufnahme von hohen Dosen an radioaktivem Jod schützen
und somit das Risiko
einer Schilddrüsenkrebserkrankung
erheblich reduzieren. Vor anderen Radionukliden die bei Atomunfällen ebenfalls
frei
werden,
bieten Jodtabletten keinen Schutz. Jodtabletten sind also keine
Strahlenschutzpillen, aber die einzige
Möglichkeit,
überhaupt
vor einem Teil der schädlichen Strahlung einen gewissen Schutz zu erlangen. Einen
umfassenden Schutz vor
radioaktiver
Strahlung kann nur durch die Beseitigung der Strahlenquelle, also durch die
Stilllegung der Atomreaktoren erreicht
werden.
Für Ihre
Bemühungen besten Dank
Mit
freundlichen Grüßen