Kreistagsfraktion

Breisgau-Hochschwarzwald

 

Barbara Schweier

Höllentalstraße 9

79199 Kirchzarten

Telefon: 07661/5256

barbara_schweier@web.de

Bündnis 90 /Die Grünen, Kreistagsfraktion

 

Herrn Landrat

Jochen Glaeser

Stadtstraße 2

79104 Freiburg                       

 

        

 

                                                                                                       12. Dezember 2007

 

 

Antrag

 

                                                                                                                                               

Zugang zu psychosozialen Einrichtungen in Freiburg für die Landkreisbevölkerung sichern.

 

Nach der erneuten Ablehnung der Zuschussanträge der AIDS-Hilfe Freiburg e.V., von Frauenhorizonte e. V., Wildwasser e. V. und AK Leben e. V. ist die Betreuung von Hilfesuchenden  aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in diesen Einrichtungen nicht mehr gewährleistet. Um den Menschen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald den Zugang zu den in der Stadt Freiburg ansässigen psychosozialen Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen ohne vergleichbares Angebot im Landkreis zu sichern stellen wir folgenden Antrag:

 

„Landrat Jochen Glaeser wird beauftragt, sich mit Oberbürgermeister Dieter Salomon in Verbindung zu setzen und die Stadt Freiburg aufzufordern, die in Freiburg ansässigen psychosozialen Einrichtungen finanziell so auszustatten, dass diese auch die Landkreisbevölkerung mit versorgen können. Dabei wird explizit auf die Fürsorgepflicht des Oberzentrums für die umliegenden Gemeinden und die höheren Zuweisungen nach dem Finanzausgleichsgesetz  hingewiesen“.

 

 

Die Ablehnung der Zuschussanträge u. a. der AIDS-Hilfe Freiburg e.V., von Frauenhorizonte e.V., Wildwasser e.V.,  AK Leben e.V.  und anderen psychosozialen Einrichtungen wurde in den letzten Jahren damit begründet, dass Freiburg als Oberzentrum verpflichtet sei, diese Einrichtungen auch für die angrenzenden Landkreise zur Verfügung zu stellen. Dafür würde Freiburg auch mehr Mittel aus dem Finanzausgleichstopf bekommen.

 

Mit der alleinigen Ablehnung der finanziellen Unterstützung ohne gleichzeitig für den Zugang der Landkreisbevölkerung zu den Einrichtungen in Freiburg zu sorgen, wird der Landkreis seiner Verantwortung für seine Bevölkerung nicht gerecht. So werden die Menschen einfach im Regen stehen gelassen.

 

Denn Immer mehr Einrichtungen sehen sich gezwungen, Menschen, die im Landkreis wohnen abzuweisen. So gibt es z. B. für HIV-infizierte Menschen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald keine Anlaufstelle mehr, da die AIDS-Hilfe Freiburg diese nicht mehr kostenlos betreuen kann. Beim Gesundheitsamt kann zwar ein Test gemacht werden, eine langfristige psychosoziale Betreuung kann dort aber nicht geleistet werden.