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KreistagsfraktionBreisgau-Hochschwarzwald Leopold
Winterhalder Kreisrat Sebastian-Kneipp-Anlage
1 79822 Titisee-Neustadt |
Titisee-Neustadt,
den 04.05.2009
Pressemitteilung
Barrierefreier Landkreis – heiße Luft?
Kreistagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN
fordert konsequente Umsetzung
Seit Beginn dieses Jahres ist die
UN-Konvention über die Rechte Behinderter in Deutschland geltendes Recht. Dadurch
hat auch die Barrierefreiheit bei Gebäuden wieder Aktualität erhalten. Der barrierefreie
Zugang zu öffentlichen Gebäuden ist schon lange gesetzlich geregelt. Dem
Landratsamt als Genehmigungsbehörde fällt hier die Aufgabe zu, die Umsetzung
der Bauvorschriften zu überprüfen und wenn erforderlich einzufordern. Auch die Grünen im Landkreis
wollen Behinderten zu ihrem Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verhelfen.
Die Bereitschaft des Landkreises wurde
bei der letzten Sozialausschusssitzung bekundet. Umso verwunderter ist man in
der Grünen-Fraktion darüber, dass nicht mal die einfachsten Dinge umgesetzt
werden. Bei der millionenschweren Sanierung
des Kreisgemeinschaftshauses hat man einen neuen Zugang geschaffen, die alte
Treppenanlage komplett weggerissen und eine neue Treppe ohne Rampe für
Rollstuhlfahrer und Kinderwagen.
Warum die Barrierefreiheit nicht
beachtet wurde, ist um so erstaunlicher, als in der erwähnten Sitzung des Sozialausschusses
versprochen wurde, dass der Landkreis künftig "die Barrierefreiheit bei jedem
einzelnen Schulprojekt beachten wolle".
„Viel heiße Luft“, meint Kreisrat
Leopold Winterhalder, der sich auch daran erinnert, wie lange es dauerte, bis
nun endlich die Außenstelle des Landratsamts in Titisee-Neustadt einen
barrierefreien Zugang – zumindestens fürs Erdgeschoß - erhält. „Einer Genehmigungsbehörde stehe es
nicht gut an, bei Bauherren zurecht Rampen und andere Maßnahmen einzufordern,
selbst aber darauf zu verzichten.“ Winterhalder hat die Landrätin in einem
Brief darum gebeten, sich der Sache anzunehmen. „Wir werden dran bleiben“. Es
ist verständlich, dass die Umsetzung der Barrierefreiheit nicht überall
gleichzeitig stattfinden könne, aber bei so erheblichen Maßnahmen, wie sie zur
Zeit beim Kreisgemeinschaftshaus umgesetzt werden, sollte dies jedoch selbstverständlich
sein.