Kreistagsfraktion

Breisgau-Hochschwarzwald

 

Dora Pfeifer-Suger 

Britzinger Weg 24

79379 Müllheim

Tel.: 07631-173657

dora.pfeifer-suger@web.de

 

Frau Landrätin

Dorothea Störr-Ritter

Stadtstraße 2

79104 Freiburg

 

Dr. Frank Riepl

Vadomarstraße 8

79189 Bad Krozingen

07633-83420

engelhardt.riepl@t-online.de

 

 

                                                                                              Freitag, den 30. Januar 2009

 

 

Unterbringung von Asylbewerbern und Aussiedler

 

 

Sehr geehrte Frau Störr-Ritter,

 

für Ihr Schreiben vom 7.01.09 herzlichen Dank.

 

Wir begrüßen die Entscheidung, Kirchzarten als Standort für die Gemeinschaftsunterkunft zur Unterbringung von Flüchtlingen und Spätaussiedlern beizubehalten und die Anmietung des in der Diskussion befindlichen Objekts in Titisee-Neustadt nicht anzumieten. Da die Gemeinschaftsunterkunft in Titisee-Neustadt erst im September 2007 geschlossen worden ist, wäre es einem Schildbürgerstreich gleichgekommen, nach einem Jahr das Gebäude erneut anzumieten und dafür die Unterkünfte in Kirchzarten zu schließen.

 

Es ist höchste Zeit, dass das hin und her bei der Standortwahl für die Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlingen und Spätaussiedler ein Ende hat und der Landkreis endlich eine auf Langfristigkeit angelegte Standortentscheidung trifft. In den letzten Jahren sind die in den Gemeinschaftsunterkünften lebenden Menschen aufgrund von Schließungen immer wieder an einen neuen Ort verlegt worden. Dies bedeutete immer wieder den Verlust des sozialen Umfeldes, für Kinder, den Wechsel der Schule oder des Kindergartens und Abschied zu nehmen von Freundinnen und Freunden und für die Erwachsenen teilweise den Verlust des Arbeitsplatzes. Die sowieso schon schwierige Lebenssituation wurde dadurch vor allem für Flüchtlinge noch mehr erschwert.

 

In Ihrem Schreiben ist von einem Objekt in Kirchzarten mit einer Kapazität von 95 Plätzen die Rede, das als Gemeinschaftsunterkunft und Übergangswohnheim genutzt werden soll. Wir gehen davon aus, dass es sich dabei um das Objekt „Am Keltenbuck 1“ handelt. Da dieses Gebäude bisher mit einer Kapazität von 58 Plätzen ausgewiesen war, stellt sich für uns die Frage:

1.                  Ob dieses Gebäude ausgebaut und um weitere 37 Plätze erweitert werden      

              soll?

2.                  Welche Ausbaumaßnahmen vorgesehen sind?

 

Laut Ihren Mitteilungen leben in den beiden Gemeinschaftsunterkünften in Kirchzarten 9 Kinder. Das Leben in Gemeinschaftsunterkünften ist für Familien sehr belastend. Vor allem für die Kinder ist es kein geeignetes Umfeld zur Entfaltung und zur Entwicklung von Fähigkeiten. Wir bitten Sie dringend, Familien mit Kindern in kleineren Wohneinheiten außerhalb der Gemeinschaftsunterkunft unterzubringen. Entweder indem diese aus Außenstelle der Gemeinschaftsunterkunft geführt werden oder indem das Landratsamt alles daran setzt eine Sondergenehmigung für Familien mit Kindern zu erreichen, so dass diese in einer Wohnung untergebracht werden.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Dora Pfeifer-Suger                                                          Dr. Frank Riepl