Landkreishaushalt
2008
Der HH 2008
zeichnet sich durch klare Eckpunkte aus: -
Schuldenabbau
u.a. durch über
2 Mio. Euro Sondertilgung -
Investitionsprogramm
Schulen von über 2 Mio.
Euro -
ÖPNV-Förderung von 1,6 Mio.
Euro -
Weiterführung
der Investitionen im Straßenbau All dies tragen
die Grünen mit, denn es ist ja
wieder mehr Geld in der Kreiskasse als früher. Nun zu den Punkten, zu
denen wir eine andere Haltung haben: Kreisumlage: Auch wenn das
Geld gegenüber früheren Jahren wieder besser in die Kreiskasse geflossen
ist, braucht der Landkreis auch in Zukunft ausreichend Geld für die
vielfältigen Aufgaben und die notwendigen Investitionen in
Schulen, Straßen, ÖPNV. Wir sind hier auch der Meinung, dass in
Zukunft das Mittagessen für Kinder aus sozialschwachen Familien vom
Landkreis subventioniert werden soll, ähnlich den Freiburger
Beschlüssen. Hier liegt uns auch die Ernährung
mit gesunden, vollwertigen
Lebensmitteln aus der Region am Herzen. Auch das
Schuldenniveau ist immer noch viel zu hoch mit ca. 50 Mio. Euro.
Das bedeutet auch für die nächsten Jahre weiterhin Schuldenabbau mit
gleichzeitigen Investitionen. Diese Verwendung kommt allen
Kreisgemeinden zugute durch den verbesserten Finanzspielraum des Kreises
und durch die Aufträge, die im gesamten Kreisgebiet für Stabilität sorgen.
Eine Senkung der Kreisumlage, auch wenn es sich nur um einen halben
Prozentpunkt handelt, hilft vor allen den Gemeinden, die
Probleme mit ihren Gemeindehaushalten haben. Für die restlichen Gemeinden
ist es ein schönes Weihnachtsgeschenk. ABER es geht zu Lasten
des Kreishaushaltes, nicht nur für 2008, sondern auch darüber hinaus.
Oder glaubt hier
wirklich jemand, dass sich eine Mehrheit so schnell auf eine Erhöhung
einigen könnte, wie es aktuell für die Senkung passiert ist? Hier
stehen die Gemeindeinteressen eindeutig vor den Kreisinteressen. Es
drängt sich damit schon der Verdacht auf, dass Kreismandat und
Bürgermeisteramt bei solchen Überlegungen miteinander im Konflikt
kommen.
Sozialhaushalt: Hier geht es uns an erster Stelle um die
freiwilligen Leistungen an versch. Beratungsstellen, die hauptsächlich
in Freiburg angesiedelt sind. Die letzten Jahre hieß es immer – kein
Geld da. Deshalb wurde im Jahre 2005 mit der damals schwierigen
Haushaltslage die Unterstützung an die verschiedenen Beratungsstellen
eingestellt. Heute heißt es mehrheitlich dazu: Freiburg erhält als
Oberzentrum mehr Geld aus dem Finanzausgleich im Vergleich zum
Landkreis, also soll die Stadt Freiburg mit diesen Mehreinnahmen die
Beratungsstellen alleine finanzieren. Dort wurden aber nicht
nur Freiburger beraten, sondern auch Bewohner des Landkreises. In
anderen Bereichen hingegen unterstützt der Landkreis gemeinsame
Interessen mit Freiburg: beim ÖPNV, in speziellen Schulen, beim
Münsterbauverein, bei IG Schauinsland, in der
Wirtschaftsregion Freiburg. Hier versteht sich der Landkreis durchaus
als Teil der Gesamtregion, der auch seinen Beitrag dazu leistet. Nur im
Sozialbereich lässt er dieses Argument nicht überall gelten. Ich bin
gespannt, ob der Landkreis eingreift, wenn seine Kreisbewohner bei den
Beratungsstellen, wie der AIDs-Hilfe z.B.
schlechter unterstützt werden als Freiburger Hilfesuchende, nur weil der
Landkreis keine Unterstützung zahlt. Hier dürfen wir die Kreisbewohner
mit ihren Problemen nicht im Regen stehen lassen. Und noch ein
Argument: Die Berichte über die Kindesmisshandlungen der letzten Zeit
zeigen eines: Wir müssen in Zukunft noch viel früher Zugang zu
problematischen Familienverhältnissen bekommen, um Schwierigkeiten und
Problemen in ihrer Anfangsphase zu begegnen, wenn noch Chancen zur
Lösung bestehen, und nicht erst hinterher sprachlos werden, wenn die
Katastrophen schon eingetreten sind. Solche Zustände fallen nicht vom
Himmel, sondern haben in der Regel eine lange Vorgeschichte und in die
müssen wir eingreifen. Wir stellen deshalb hier noch mal die Anträge, ff.
Organisationen zu unterstützen: 7.500 Euro für
Wendepunkt 5.000 Euro für
Frauenhorizonte 25.000 Euro für die
Aidshilfe 13.200 Euro für AK Leben e.V.
(Suizidhilfen) Wir beantragen Mehrausgaben in Höhe von
50.700 Euro und können
einer Absenkung der Kreisumlage um einen halben Prozentpunkt angesichts
der vor uns liegenden Aufgaben nicht zustimmen. Nach unseren
Haushaltsvorstellungen würden bei gleichbleibender Kreisumlage und Mehrausgaben im
Sozialbereich immer noch
knapp 800.000 Euro für
zusätzliche Aufgaben zur Verfügung stehen, und die könnten wir in Zukunft
auch gut gebrauchen. Den vorgelegten Haushaltsentwurf mit der Senkung
der Kreisumlage lehnt die Fraktion der Grünen ab. |