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Kreistagsfraktion
Breisgau-Hochschwarzwald
Sozialpolitische
Sprecher
Dora Pfeifer-Suger
Britzinger Weg 24
79379 Müllheim
Tel.: 07631-173657
Mail: dora.pfeifer-suger@web.de
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Bündnis 90 /Die Grünen, Kreistagsfraktion
An die Medien
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Dr. Frank Riepl
Vadomarstraße 8
79189 Bad Krozingen
Tel.:
07632-83420
Mail: engelhardt.riepl@t-online.de
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7. Dezember 2007
Pressemitteilung
Verabschiedung des
Kreishaushalts
Grüne: „Landkreis
darf seine Bevölkerung nicht im Regen stehen lassen“.
In
Freiburg sind viele Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen angesiedelt, die
es im Landkreis nicht gibt und deren Angebot von der Landkreisbevölkerung in
Anspruch genommen werden. Doch finanzielle Unterstützung von Seiten des Landkreises
ist in den letzten Jahren ausgeblieben. „Wir hoffen sehr, dass sich dies mit
der Verabschiedung des neuen Haushalts ändern wird. Der Landkreis und der
Kreistag können die Menschen, die in den Landkreisgemeinden leben, nicht
einfach im Regen stehen lassen, wenn sie Hilfe brauchen und an die Stadt
Freiburg verweisen“, erklären Dora Pfeifer-Suger und Frank
Riepl, die in der Kreistagsfraktion für Sozialpolitik
zuständig sind. „Die soziale Absicherung der Bevölkerung ist für uns von entscheidender
Bedeutung und erheblich wichtiger, als eine Senkung der Kreisumlage. Wir
werden deshalb, wie auf unserer Klausurtagung im Hofgut Himmelreich
beschlossen, die Zuschussanträge der
AIDS-Hilfe Freiburg e. V. von Frauenhorizonte e.V., Wendepunkt e. V. und des
AK Leben e. V. im Kreistag erneut einbringen
und hoffen, dafür eine Mehrheit zu finden. Der Kreistag darf nicht darauf bauen,
dass Freiburg schon für die Einwohner aus Breisgau-Hochschwarzwald sorgen
wird“.
„Es
handelt sich hier ausnahmslos um Einrichtungen die für die betroffenen
Menschen ernorm wichtig sind und die eine hervorragende Arbeit leisten“,
erklären Dora Pfeifer-Suger und Frank Riepl. Etwa ein fünftel der Hilfesuchenden
in diesen Einrichtungen komme aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Es
sei traurig, dass die letzen drei Jahre für diese Einrichtungen nicht ein Euro
aus der Kreiskasse zur Verfügung gestellt werde, beklagen die grünen
Kreisräte. Eine erneute Ablehnung dieser Anträge hätte auch nichts mehr mit
Haushaltskonsolidierung zu tun, sondern wäre vielmehr Ausdruck einer
prinzipiellen Einstellung, für soziale Zwecke keinen Euro mehr auszugeben als
gesetzlich zwingend vorgeschrieben. Anstatt die etwas üppiger als erwartet
fließenden Finanzausgleichsmittel teilweise für die soziale Absicherung der Bevölkerung
zu verwenden, sollen diese durch die Senkung der Kreisumlage den
Gemeindehaushalten zugute kommen. „Die Grüne Kreistagsfraktion wird
jedenfalls einer Senkung der Kreisumlage nicht zustimmen“, erklärt Frank Riepl. Auch wenn es darum gehe Investitionen
von privaten Unternehmern zu sponsern oder Straßenbauprojekte vorzuziehen sei
genügend Geld vorhanden.
Das
Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald und die Mehrheit im Kreistag haben seit
einigen Jahren die Ablehnung der Zuschussanträge u. a. der AIDS-Hilfe Freiburg
e.V., von Frauenhorizonte e.V., Wendepunkt e. V., AK Leben e.V. und anderen psychosozialen Einrichtungen
damit begründet, dass Freiburg als Oberzentrum verpflichtet sei, diese auch
für die angrenzenden Landkreise zur Verfügung zu stellen. Dafür würde
Freiburg auch mehr Mittel aus dem Finanzausgleichstopf bekommen. „Dies ist
eine pure Ausrede“, empört sich Dora Pfeifer-Suger.
„Damit wird der Landkreis seiner Verantwortung für seine Bevölkerung nicht
gerecht. Immer mehr Einrichtungen sehen sich gezwungen, Menschen, die im
Landkreis wohnen abzuweisen. So gibt es für HIV-infizierte Menschen aus dem
Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald keine Anlaufstelle mehr, da die AIDS-Hilfe
Freiburg diese nicht mehr ohne Landkreiszuschüsse betreuen kann. Beim
Gesundheitsamt kann zwar ein Test gemacht werden, eine langfristige
psychosoziale Betreuung kann dort aber nicht geleistet werden“. Eine ähnliche Situation liegt auch vor bei
Frauenhorizonte e.V., einer Anlauf- und Beratungsstelle wo Frauen und Mädchen,
die sexuelle Gewalt erfahren mussten, Hilfe und Unterstützung erhalten, bei Wendepunkt
e. V., einer Beratungsstelle gegen Missbrauch an Jungen und Mädchen und beim
„Arbeitskreis Leben e. V.“, der sich um suizidgefährdete Menschen und ihre
Angehörigen kümmert. Hier würden Hilfesuchende aus dem Landkreis noch nicht
abgewiesen, auch wenn es in den letzten Jahren keinen Zuschuss gab. Es sei aber
nur eine Frage der Zeit wie lange sich diese Einrichtungen das noch leisten
könnten. Dabei seien die Forderungen sehr moderat und ein Minimum dessen, was
die Stadt Freiburg an finanzieller Unterstützung an diese Einrichtungen
leiste, so die Grünen.
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