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Breisgau-Hochschwarzwald

 

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Mittwoch, den 25. November 2008

 

 

Pressemitteilung

 

 

Grüne Kreistagsfraktion will Unterstützung für den Bau einer Service-Wohnanlage für Menschen mit körperlicher Behinderung

 

„Die vom „Ring der Körperbehinderten“ geplante Service-Wohnanlage für Menschen mit Körperbehinderung in Freiburg würde eine Angebotslücke für Breisgau-Hochschwarzwald, Freiburg und Emmendingen schließen“, so Dora Pfeifer-Suger und Frank Riepl, die die Grüne Fraktion im Sozialausschuss vertreten. Die lange Warteliste, die bereits vorliege, zeige wie notwendig dieses Projekt sei. Das Service-Wohnen biete Körperbehinderten eine Alternative zu Alterspflegeheimen und Wohnheimen, die in erster Linie für Menschen mit geistiger Behinderung, gegebenenfalls auch mit zusätzlicher körperlicher Behinderung ausgelegt sind. „Leider ist es immer noch gang und gäbe, dass auch junge Menschen wegen einer Körperbehinderung in Alterspflegeheimen untergebracht werden. Aus unserer Sicht, eine unzumutbare Situation. Deshalb werden wir uns dafür einsetzen, dass auch der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald einen entsprechenden finanziellen Zuschuss zum Bau dieser Anlage leistet, auch wenn diese in Freiburg steht“, erklären die beiden sozialpolitischen Sprecher. „Denn Menschen mit Behinderungen gehören in die Mitte der Gesellschaft“. Dabei dürfe auch nicht übersehen werden, dass die Stadt Freiburg eben in Punkto Mobilität und Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und am kulturellen Leben für Rollstuhlfahrer einfach viel bessere Bedingungen biete. .Der Nahverkehr im Landkreis sei noch lange nicht barrierefrei zugänglich. So habe nicht einmal der Bahnhof in Müllheim, der größten Stadt im Landkreis einen barrierefreien Zugang zum Bahnsteig 2“.

 

Menschen mit Körperbehinderung benötigten in unterschiedlichem Maße Unterstützung zur Bewältigung des täglichen Lebens. Das Betreuungsangebot der in vielen Gemeinden erstellten oder im Entstehen befindlichen betreuten Wohnanlagen für ältere Menschen oder für Familienwohnen reiche da nicht aus. „Das Servicewohnen ermöglicht auch Menschen mit einem relativ hohen Betreuungsbedarf ein weitgehend selbständiges und selbst bestimmtes Leben. Oft reicht es nicht aus, dass zweimal oder dreimal am Tag ein Pflegedienste vorbeikommt“, so Dora Pfeifer-Suger. Vor allem wenn Hilfe beim Zubettgehen und beim Aufstehen am Morgen benötigt werde oder auch tagsüber immer mal wieder Unterstützung notwendig sei, sei das Servicewohnen eben die ideale Alternative. Hier sei immer jemand da,  der mit Hilfe einer Klingel für bedarfsgerechte Unterstützung angefordert werden könne. 

 

In der Beratungsvorlage für die öffentliche Sitzung des Sozialausschuss vom vergangenen Montag, wo der Zuschussantrag auf der Tagesordnung stand, verweist die Landkreisverwaltung auf barrierefreien Wohnraum, den es auf Grund der Vorgaben der Landebauordnung geben müsste und auf bestehende Wohnheime, die hauptsächlich für Menschen mit geistiger Behinderung konzipiert sind. „Dies zeugt davon, dass das Problem vom Landratsamt nicht wirklich erkannt wurde“. Die Anwesenheit von betroffenen Menschen habe denn auch einige Kreisräte erheblich verunsichert. Der Antrag ist jetzt erst mal in die nicht öffentliche Beratung verwiesen worden.