Kreistagssitzung  15.12. 08                                                                           Dora Pfeifer-Suger

 

Zum Antrag der Grünen Kreistagsfraktion auf eigenständige Förderung der AIDS-Hilfe Freiburg e. V.

Gekürzt vorgetragen

 

Sehr geehrte Frau Störr-Ritter, sehr geehrte Damen und Herren,

 

AIDS geht uns alle an.

 

Wir stellen den Antrag auf eine eigenständige Förderung der AIDS-Hilfe Freiburg e. V. mit 25 000.- € im Kreishaushalt 2009.

 

Die AIDS-Hilfe Freiburg leistet eine wichtige und gute Arbeit im Bereich der Betreuung der Prävention. Wir halten eine Förderung in dieser Höhe für angebracht und notwendig.

 

Aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald werden über 70 Menschen, die mit HIV infiziert oder bereits an AIDS erkrankt sind, und deren Familienangehörige bei der AIDS-Hilfe Freiburg beraten und betreut. Die Tendenz ist steigend. Die betroffenen Menschen und ihre Familien leben im ganzen Landkreis in 30 Gemeinden verstreut.

 

Auch wenn wir bei diesem Thema gerne den Kopf in den Sand stecken würden, müssen wir den Tatsachen stellen. Die Seuche ist keinesfalls unter Kontrollen. Die Neuinfektionen haben in Deutschland in den letzten Jahren wieder zugenommen.

 

Die Diagnose HIV positiv kommt dank neuer wirksamer Medikamente nicht mehr einem Todesurteil gleich, doch für die betroffenen Menschen und deren Familien ist eine HIV-Infektion oder eine AIDS-Erkrankung eine große Belastung. Zu der Sorge um die Gesundheit komme die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und vor dem sozialen Abstieg, sowie dem Verlust des Freundeskreises und sozialer Isolation.

 

Die Diagnose HIV positiv erfordert eine vielseitige und intensive Beratung und Betreuung für die Betroffenen und ihre Angehörigen. Vor allem auch in Bezug auf die Vermeidung der Übertragung des Virus. Diese Betreuung und Beratung erhalten die Betroffenen bei der AIDS-Hilfe in Freiburg.

 

Ein weiterer sehr wichtiger Aufgabenbereich, der AIDS-Hilfe Freiburg ist die Aufklärungs- und Präventionsarbeit an Schulen und in Jugendgruppen. Jede Generation muss neu für die HIV-Prävention gewonnen werden. Denn nur das Wissen über die Infektionswege und das richtige Verhalten kann Neuinfektionen vermeiden.

 

AIDS geht uns alle an, und wir sind auch alle gefordert. Und wir haben eine Verantwortung für die Menschen, die im Landkreis leben. Nur wenn alle gemeinsam gegen die Seuche ankämpfen wird diese unter Kontrolle zu bringen sein.

 

Deshalb können wir nicht länger die Augen zumachen und hoffen, dass die Stadt Freiburg schon genug Zuschüsse bezahlen werde, dass es auch für den Landkreis reicht.

 

Dies hat ja auch die CDU-Fraktion erkannt und im Sommer eine diesen Jahres eine Förderung er AIDS-Hilfe Freiburg angekündigt und einen Antrag auf eine sachgerechte und angemessene Förderung gestellt.

 

Wo fast 5 Millionen zugunsten der Gemeindkassen dem Keishaushalt entzogen werden können, sollten 25 000.- Euro für eine so wichtige Einrichtung wie die AIDS-Hilfe Freiburg allemal drin sein.

 

Ich bitte Sie alle, Verantwortlichkeit und Menschlichkeit zu zeigen und unseren Antrag zu unterstützen.

 

 

 

 

Stadt Freiburg bezahlt jährlich über 100 000.- Euro an die AIDS-Hilfe

 

Die Zahl der Hilfesuchenden ist aber mit 137 Betroffenen nur knapp doppelt so hoch wie im Landkreis.

 

Die Landkreise Lörrach (30) und Emmendingen (38) haben auch in den letzten zwei Jahren Zuschüsse an die AIDS-Hilfe Freiburg bezahlt obwohl die Zahl der Klienten erheblich niedriger ist als aus Breisgau-Hochschwarzwald.