Kreistag: 21.07.2008                                                                                    Gerlinde Westermayer

 

 

 

 

Gute bezahlbare Schulverpflegung für alle Schülerinnen und Schüler - heutiger Beschluss ein erster Schritt in die richtige Richtung

 

Sehr geehrte Frau Landrätin,

sehr geehrte Damen und Herren

 

 

zunehmend erhält die Ernährung im Lebensraum Schule große Bedeutung, es wird u.a. auf Kongressen und über Aktionen der Bundes- und Landesministerien sowie der Gesellschaft für Ernährung darüber aufgeklärt, wie wichtig eine gute ausgewogene Schulverpflegung ist.

Sie dient u.a. der Gesundheit, erwiesenermaßen steigert sie die Konzentrationsfähigkeit und führt zu verbessertem Lernen und die soziale Komponente sollte nicht unterschätzt werden.

Alle Schülerinnen und Schüler sollen davon profitieren können.

 

Das war der Anlass und Hintergrund  für unseren im ‚Oktober eingebrachten Antrag

Gute bezahlbare Schulverpflegung für alle Schülerinnen und Schüler

Darin beantragten wir

Alle Cafeterien mit Wasserspendern auszurüsten,

denn ausreichend Flüssigkeit, am besten Wasser oder Mineralwasser sind notwendig, um den oft unterschätzten Flüssigkeitsbedarf zu decken.

 

Und wir beantragten :

Ein Programm „Mittagessen für 1..- €“ ins Leben zu rufen, um Kindern aus einkommensschwachen Familien das Essen in der Cafeteria zu ermöglichen.

 

Am 1. April wurde unser Antrag kontrovers in der Ausschusssitzung diskutiert. Die Wasserspender wurden leider abgelehnt. Letztlich wurde zugestimmt, für das Schuljahr 2008/2009 einen umsetzungsfähigen Vorschlag für ein verbilligtes Mittagessen zu erarbeiten. Dieser Vorschlag wurde in der letzten Ausschusssitzung beraten und wird heute behandelt.

Unsere Fraktion begrüßt die Beschlussvorlage als ersten Schritt in die richtige Richtung. Damit haben betroffenen Kinder und Jugendliche ab September 2008 die Möglichkeit an der gerade auch für sie sehr wichtigen Schulverpflegung teilzunehmen

 

Allerdings meinen wir, dass ein Essen für ein Euro wie es von anderen Schulen bzw. Schulträgern praktiziert wird (Freiburg, ganz aktuell Heilbronn, Emmendingen) und wie wir es beantragt haben, richtig gewesen wäre. Da einige Faktoren wie Inanspruchnahme, tatsächliche Kosten unsicher sind, stimmen wir, damit sich überhaupt etwas bewegt, jetzt der Ermäßigung auf 1.50 Euro zu.

 

Noch einige ergänzende Anmerkungen:

Der Weg mit den Essensmarken scheint relativ unbürokratisch zu sein und damit wird gleichzeitig, hoffe ich, eine Stigmatisierung der Schülerinnen und Schüler vermieden.

Die Begrenzung auf 100 Marken, wie von den Schulen vorgeschlagen, scheint mir etwas niedrig gegriffen und sollte keine absolute Grenze darstellen. Bei regelmäßiger Essensteilnahme, was nicht für alle gilt – komme ich grob überschlagen  auf 150 – 200 benötigter Essensmarken.

Ganz wichtig ist es unserer Fraktion, dass an den Schulzentren, die gemeinsam von den Kommunen und dem Kreis  betrieben werden, dort auch die Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Haupt und/ oder Realschule bei Bedürftigkeit diesen Essenszuschuss durch die Gemeinde erhalten, damit es zu keiner Benachteiligung kommt.

 

Auch unserer Fraktion ist klar, dass es schwierig ist den berechtigten Personenkreis einkommensschwach, genau zu definieren und klar abzugrenzen, es gibt sicher viele Fälle, die durch unseren heutigen Beschluss nicht abgedeckt sind, hier muss weiter nach Lösungen gesucht werden.

 

Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört viel Flüssigkeit am besten Wasser oder Mineralwasser, das auch während des Unterrichts zur Verfügung stehen sollte. Dieses Thema betrachten wir noch nicht als abgeschlossen und sind uns dabei einig mit vielen Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen. (Uns wird ja in der Sitzung auch Wasser bereitgestellt)

 

Ein langfristiges Ziel bleibt für uns eine gute Schulverpflegung mit vielen regionalen Erzeugnissen zum Preis von 1 Euro für alle Schülerinnen und Schüler, keiner sollte ausgenommen sein. Allerdings gehören dazu der Wille, Programme und kreative Ideen auch von Bundes- und Landesseite. Das sollten uns jedoch unsere Kinder und deren Gesundheit wert sein.

 

 

 

Vielen Dank.