Freiburg,
den 14. Mai 2008 Pressemitteilung MdL Mielich: Verstopfende Sumpfsiebe im AKW Fessenheim
bleiben ein ungelöstes Problem! „Die
Konsequenz verstopfender Ansaugsiebe bedeutet im Notfall, dass ein
Notkühlsystem ausfällt. Das Problem ist erkannt aber nicht gebannt “, stellt
die grüne Landtagsabgeordnete Bärbl Mielich fest. Dies habe ihr auf Anfrage
Umweltministerin Gönner mitgeteilt. In der letzten Sitzung der
Arbeitsgruppe Anlagensicherheit der Deutsch-Französischen Kommission (DFK)
habe die französische Seite berichtet, dass in sieben französischen
Kernkraftwerksblöcken, darunter die beiden Blöcke in Fessenheim, ergänzend zu
den bisher durchgeführten Änderungen weitere technische Änderungen notwendig
seien. Die ergänzenden Nachrüstungen sollen im zweiten Halbjahr 2008 in Block
I des AKW Fessenheim und im ersten Halbjahr 2009 in Block II erfolgen. „Offensichtlich
ist es nicht so einfach, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Es wird
aber höchste Zeit, dass hier eine Lösung gefunden wird, die ein zuverlässiges
Funktionieren der Notkühlsysteme sicherstellt“, fordert Bärbl Mielich.
Schließlich sei seit über 15 Jahren bekannt, dass es bei Druckwasserreaktoren
im Notfall zur Verstopfung der Siebe kommen könne und dann Wasser für das
Notkühlsystem fehle. Hier auf das Prinzip Hoffnung zu setzen, nämlich darauf,
dass das Notkühlsystem nicht gebraucht wird, sei mehr als leichtsinnig. Beim
Ausfall des Kühlsystems besteht die Gefahr, dass auch das Notkühlsystem
ausfällen könnte, wenn die Ansaugsiebe, die so genannten Sumpfsiebe, die
Wasser für die Notkühlung aus dem Reaktorsumpf pumpen, durch Materialien
verstopft werden, die zuvor in den Reaktorsumpf eingetragen wurden. 1992 war
es in einem Schwedischen Atomkraftwerk bei einem Zwischenfall zu einer
Verstopfung von Ansaugsieben der Sumpfpumpen, der so genannten Sumpfsiebe,
mit Isoliermaterial gekommen, das durch austretenden Dampf von Rohleitungen
abgerissen worden war. |