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Bärbl Mielich Mitglied des Landtags von
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Freiburg,
den 13. Juli 2007
Pressemitteilung
Fessenheim und die Erdbebensituation
am Oberrhein
Mielich: „Umweltministerin nimmt
Gefahr auf die leichte Schulter“.
Wenig konkret und
ausweichend seien die Antworten von Umweltministerin Gönner auf ihre Fragen zu
den Ergebnissen einer INTERREG-III Erdbebenstudie und der Erdbebensituation am
Oberrhein, insbesondere im Bereich des AKW Fessenheim, sowie einer Studie zu
den Auswirkungen eines Dammbruchs des Rheinseitenkanals auf das AKW Fessenheim,
kritisiert die Landtagsabgeordnete Bärbl Mielich. „Die Bevölkerung am Oberrhein
hat ein Recht darauf, über die Ergebnisse von Studien informiert zu werden.
Insbesondere dann, wenn es sich um ein so brisantes Thema wie die
Erdbebensituation im Bereich des AKW Fessenheim geht. Vom Umweltministerium
kann erwartet werden, dass es sich um die Information der Bevölkerung bemüht“,
so die grüne Abgeordnete. Das Antwortschreiben enthalte keine konkreten
Antworten auf die Fragen nach den Ergebnissen der Studie und der sich daraus ergebenden
Erkenntnissen über die Auswirkungen eines Bebens auf das AKW Fessenheim und
dessen Erdbebenauslegung. Fragen der Auswirkungen von Erdbeben auf das AKW
Fessenheim seien nicht Gegenstand der Untersuchungen gewesen, teilte das Umweltministerium
stattdessen mit, und über eine Studie zu den Auswirkungen eines Dammbruchs des
Rheinseitenkanals sei im Umweltministerium nichts bekannt.
Auf die Frage, ob das AKW
Fessenheim einem Erdbeben der Stärke des Bebens von Basel im Jahre 1356, mit
Epizentrum am Standort des AKW Fessenheim standhalten würde sei die
Umweltministerin nicht eingegangen. Sie teilte lediglich mit, dass von
französischer Seite dargelegt werde, dass die Auslegung des Kernkraftwerks
gegen Erdbeben auch unter Berücksichtigung neuerer Erkenntnisse und Berechnungsverfahren
abdeckend sei. Eine Überprüfung der seismischen Auslegung nach der seit 2001 in
Frankreich geltenden neuen technischen Regel zur Erdbebensicherheit, sei erst
für die nächste Zehnjahres-Revision, die 2009 stattfinde, angeordnet worden.
„Das Umweltministerium nimmt
offensichtlich die Gefährdung für die Bevölkerung, die von dem alternden
Atomkraftwerk Fessenheim ausgeht, auf die leichte Schulter“, folgert Bärbl
Mielich. „Die Meldungen über Sicherheitsmängel, Zwischenfälle und
Bedienungsfehler häufen sich und die gewichtigen Zweifel an der Erdbebensicherheit
des Atomkraftwerks können offensichtlich nicht ausgeräumt werden. Vor wenigen Tagen
erst wurde bekannt, dass die französische Atomaufsicht der Kraftwerksleitung
unzureichende Sorgfalt beim Betrieb des AKWs vorgeworfen hatte“. Die Zwischenfälle
in den AKWs Forsmark und Krümmel hätten deutlich
gezeigt, welche Gefahr Atomkraftwerke darstellen.
Mittlerweile wurde von der
Abgeordneten in Erfahrung gebracht, dass gleichzeitig mit den Arbeiten zu der
Studie „Erdbeben-Mikrozonierungskarte Südlicher Oberrhein“ auch im Nahbereich
um des AKW Fessenheim Untersuchungen erfolgt sind, die aber nicht mit
INTERREG-III-Mitteln finanziert wurden. Die Ergebnisse liegen beim Departement
Haut-Rhin. Die Studie über die Auswirkungen eines Dammbruchs des Rheinseitenkanals
auf das AKW Fessenheim sei ebenfalls im Auftrag des Generalrates erfolgt. Wie
aus der Kontrollkommission zu erfahren war, werde zum Schutz vor Überflutung im
Falle eines Dammbruchs ein drei Meter hoher Damm um das Atomkraftwerk für
notwendig gehalten.