Bärbl Mielich

Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg

Gesundheitspolitische Sprecherin

 

 

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Freiburg, den 22. Januar 2007

 

 

Pressemitteilung

 

 

 

Mielich besorgt über mangelnde Sicherheit um das AKW Fessenheim

Umweltministerin Gönner fühlt sich nicht zuständig.

 

 

Umweltministerin Gönner erkennt zwar die Problematik, zeigt allerdings wenig Bereitschaft,  die  Sicherheitsproblematik vom AKW Fessenheim auch zu ihrem Thema zu machen. Zu diesem Schluss kommt Bärbl Mielich MdL, Bündnis 90 / Die Grünen, aufgrund des Antwortschreibens der Ministerin.

„Frau Gönner verweist darauf, dass die französischen Behörden für die Sicherheit des AKWs zuständig sind und verlässt sich darauf, dass von diesen ausreichende Maßnahmen ergriffen werden. Wieder einmal ist damit die baden-württembergische Landesregierung raus aus der Verantwortung und macht es sich damit entschieden zu leicht“, kritisiert Bärbl Mielich. „Die Atomtechnik ist viel zu gefährlich, mit unkalkulierbaren Folgen im Falle eines Unfalls oder eines Anschlages, als dass Sicherheitsdefizite auf die leichte Schulter genommen werden können“.

 

Die Landtagsabgeordnete hatte die Umweltministerin angeschrieben, nachdem verschiedene  Umweltgruppen die Behörden auf französischer und deutscher Seite in einem nichtöffentlichen Schreiben auf die „offene Flanke“ auf der zum Rhein gewandten Ostseite des AKWs aufmerksam gemacht und diese aufgefordert hatten hier tätig zu werden. „Die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen bei den Zufahrtsstraßen beunruhigen mich sehr“, schrieb Bärbl Mielich an die Ministerin und bat diese dringend, sich „dieses besorgniserregenden Zustandes anzunehmen und bei den zuständigen französischen Stellen auf eine Sicherung dieser „offenen Flanke“ hinzuwirken“.

 

Die Umweltverbände hatten in ihrem Schreiben darauf aufmerksam gemacht, dass es  ohne große Probleme dort jederzeit möglich sei, sich mit einem PKW oder mit

 

 

einem großen LKW unbeobachtet den beiden Reaktorblöcken und dem Brennelementezwischenlager zu nähern. Die Wahrscheinlichkeit kontrolliert zu werden sei sehr gering. Nur der Rheinseitenkanal, ein für panzerbrechende Waffen lächerlich niedriger Zaun und dünner Beton trennten an dieser Stelle Beobachter, Fotografen, Fischer und mögliche Terroristen vom radioaktiven Reaktorkern und vom noch schlechter geschützten Zwischenlager für Atommüll, hatten die Umweltverbände den Behörden mitgeteilt.

 

Umweltministerin Gönner verweist in ihrem Antwortschreiben auf die französischen Behörden und den Betreiber. Zur Sicherung des Kernkraftwerks Fessenheim gegen Einwirkungen Dritter habe der Betreiber des Kraftwerks in enger Zusammenarbeit mit den für innere Sicherheit zuständigen französischen Behörden Vorkehrungen zu treffen. Dem Umweltministerium lägen keine Informationen vor, inwiefern das Kraftwerk Fessenheim gegen Anschläge, wie sie von den Umweltverbänden beschrieben werden, ausgelegt bzw. welche Schutzmaßnahem dagegen ergriffen worden seien. Da jedoch auch in der Vergangenheit die östliche Seite des Rheinkanals zugänglich gewesen sei, seien mit hoher Wahrscheinlichkeit Szenarien, wie das in dem Schreiben der Umweltverbände dargestellte, betrachtet und geprüft worden. Sie gehe davon aus, dass von französischer Seite auf das Schreiben reagiert werde. Sollte sich bei den Überprüfungen zeigen, dass Maßnahmen vorzunehmen seien, gehe sie davon aus, dass diese von dem zuständigen französischen Stellen eingeleitet würden.

 

„Frau Gönner hält es nicht einmal für nötig, mit den französischen Stellen Kontakt auf zunehmen und sich nach dem Sachverhalt zu erkundigen“, kritisiert Bärbl Mielich. „Sie ist offensichtlich auch nicht darüber informiert, dass im letzten Jahr eine neue Rheinbrücke eingeweiht wurde und dadurch die Ostseite des Kanals gegenüber von Fessenheim erheblich einfacher zu erreichen ist“.