Artensterben stoppen, Lebensräume für Wildtiere, Vögel, Insekten, Schmetterlinge, Ampibien
Die Vielfalt an Pflanzen, Tieren, Mikroorganismen und Pilzen sind eine wichtige Lebensgrundlage für uns Menschen. Sie reinigen Wasser und Luft, dienen als Nahrung und Arzneimittel, sorgen für fruchtbare Böden sowie angenehmes Klima und tragen wesentlich zum Wohlbefinden und der Steigerung der Lebensqualität bei. Durch den zunehmenden Verlust von Arten und Lebensräumen gehen Lebensgrundlagen und Dienste der Natur für uns Menschen verloren.
Bereits heute nimmt das Vorkommen von Vögeln, Insekten und Schmetterlingen in erschreckendem Maße ab. Auch weitere Tierarten wie Amphibien, Fledermäuse, Igel, Siebenschläfer usw. sind bedroht. Fast die Hälfte der in Deutschland brütenden 248 Vogelarten stehen nach Angaben des BUND auf der Roten Liste, weitere auf der Vorwarnliste. Die Zahl der Insekten hat bereits um bis zu 80% abgenommen.
Ursachen sind u.a. die Anwendung chemischer Spritzmittel wie Neonikotinoide, Glyphosat usw. in der Land- und Forstwirtschaft, ausgeräumte Landschaften, der Naturverbrauch durch Baugebiete und Straßenbau sowie der damit einhergehende Verlust an Lebensräumen.
Mit jedem Bauvorhaben, mit jeder neuen Straße wird wertvoller Lebensraum zerstört. Die vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen können überbaute Natur nicht ersetzen und so genannten Minderungsmaßnahmen sind oft nur Augenwischerei.
Um das Artensterben zu stoppen und einen „Stummen Frühling“ zu verhindern sind mehr Anstrengungen notwendig. Bestehende Lebensräume müssen geschützt und erhalten werden. Darüber hinaus ist es notwendig, neue Lebensräume innerhalb und außerhalb der Siedlungsgebiete zu schaffen, diese zu pflegen und zu erhalten.
Was Städte und Gemeinden dagegen tun können und was wir erreichen wollen:
- Extensive Bewirtschaftung kommunaler Wiesen- und Grünflächen innerhalb und außerhalb der Siedlungsbereiche auch entlang der Straßen. Spätes Mähen nach der Blühphase, Verzicht auf Spritzmittel und Kunstdünger. Nach kurzer Zeit entstehen von selbst blühende Grünflächen und Blumenwiesen, die Insekten und Wiesenvögeln Nahrung und Brutmöglichkeiten bieten. Wo notwendig, kann auch durch das Aussäen von Wildblumensamen nachgeholfen werden.
- Freilegen von Lösswänden.
- Schaffen von Sandflächen und Steinhaufen.
- Streuobstwiesen anlegen, alte Obstbäume erhalten, auch tote Bäume wo möglich stehen lassen.
- Nistkästen und Insektenhotels, Fledermausquartiere in Parks und an Bäumen innerhalb der Orte sowie in Wald und Wiesen.
- Überwinterungsmöglichkeiten für Igel, Siebenschläfer und andere Kleintiere.
- Nahrungsangebote, Kinderstuben und Winterquartiere sind wichtige Voraussetzungen zum Überleben für alle Tierarten und müssen gefördert und geschützt werden.
- Ein weiterer wichtiger Bestandteil sindWasserflächen und offene Wasserläufe. Gewä
sserbewirtschaftung muss nach ökologischen Kriterien erfolgen.
- Bei der Bepflanzung von Anlagen auf blühende Stauden und Pflanzen achten, die Bienen und Insekten Nahrung geben.
- Keine Anwendung von chemischen Spritzmitteln auf städtischen Flächen einschließlich dem Wald.
- Keine neuen Baugebiete auf der grünen Wiese.
- Die Waldbewirtschaftung ökologisch ausrichten.
Auch in privaten Gärten kann viel für den Artenschutz getan werden.
- Nicht jedes „Unkraut“ muss sofort entfernt werden.
- Der Rasen muss nicht jede Woche gemäht werden.
- Es geht auch ohne chemische Spritzmittel
- Kinderstuben und Winterquartiere finden in jedem Garten Platz
- Stauden pflanzen, die von Bienen gerne besucht werden.
Und darüber hinaus:
Beim Einkauf auf biologisch angebaute Produkte aus der Region achten.
Weitgehender Verzicht auf Pestizide in der Landwirtschaft.
Von der Bundesregierung erwarten wir, dass sogenannte Pflanzenschutzmittel nur nach sehr strengen Regeln zugelassen und angewendet werden dürfen. Keine Zulassung und Anwendung besonders schädliche Spritzmittel wie Neonikotinoide, Glyphosat usw. muss verboten werden.
Es gibt noch sehr viel mehr was getan werden kann.
Packen wir´s an!
Bündnis 90/ Die Grünen, OV Markgräflerland
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