Mit einer Pressemitteilung nimmt die Fraktion ALM/GRÜNE Stellung zur Diskussion im Gemeinderat um die Waldbewirtschaftung und den Vorwürfen der CDU-Fraktion in einer Berichterstattung der BZ. Darüberhinaus gibt der BZ-Artikel die Diskussion im Gemeinderat nur sehr unvollständig und einseitig wieder.
„Die in Punkt 1 und 2 genannten Maßnahmen des zur Abstimmung stehenden Verwaltungsvorschlags waren für uns nicht akzeptabel“, schreiben die Grünen Gemeinderätinnen und -räte. „Unser Antrag, zumindest für ein Jahr inne zu halten, den Wald in Ruhe zu lassen und die Zeit zu nutzen, ein Konzept für einen neuen Weg im Umgang mit dem Eichwald zu finden, wäre die beste Lösung gewesen, hat aber leider keine Mehrheit gefunden“.
Die deutlich zu Tage tretenden klimatischen Veränderungen erfordertenn einen anderen Blick auf den Wald und der Begriff Nachhaltigkeit bekomme eine andere Bedeutung. Bei der aktuellen lebhaften und kontrovers geführten Diskussion in Fachkreisen welche Maßnahmen unsere Wälder stärken, um den neuen Herausforderungen zu widerstehen zeige sich zunehmend, dass gewachsene Waldgemeinschaften mit älteren und jüngeren Bäumen mit Hitze und Trockenheit besser zurechtkommen, als durchforstete, ausgedünnte Wälder.
Und hauptsächlich an die Adresse der CDU gerichtet: „Die Diskussion zeigt, dass auch Forstexperten unterschiedlicher Meinung sein können. Die einen wollen neue Wege gehen, die anderen halten am althergebrachten fest. Um zukunftsfähige Entscheidungen im Gemeinderat zu treffen, wäre es daher falsch auf nur eine Expertenmeinung zu vertrauen, wie sich die CDU-Fraktion das vorstellt. Eine gute Entscheidung erfordert es, sich umfassender zu informieren, verschiedene Experten zu hören und den gesunden Menschenverstand mit einzubringen. Wenn es um den Wald geht, gehört zudem ein gewisses Bewusstsein für Natur und Umwelt dazu. Dabei ist es nicht verboten, sondern die Pflicht jedes Gemeinderatsmitglieds Expertenmeinungen zu hinterfragen und gegebenenfalls auch zu widersprechen“.
Der Mehrheitsbeschluss auf Grundlage des Antrags der FWG sei ein Kompromiss, nicht wirklich das was die ALM/Grüne Fraktion angestrebt habe, aber das kleinere Übel gegenüber dem Verwaltungsvorschlag. Denn die geplante Freistellung von Eichen auf einer Fläche von ca. 25 ha, würde ökologisch und ökonomisch mehr Schaden als Nutzen anrichten. Dies gelte auch für die glücklicherweise gestoppten neuen Femelschläge. Für Naturverjüngung bzw. zum Fällen alter Eichen immer neue Löcher in den Wald zu hauen, könne keine Lösung sein .
Die hausthaltärische Argumentation mit einem drohenden Verlust von bis zu einer halben Million Euro sei in dieser Höhe nicht nachzuvollziehen. Generell seien sie der Ansicht, dass die Bewirtschaftungskosten für den gesamten Müllheimer Stadtwald nicht auf den 400ha Eichwald (Müllheim + Britzingen) erwirtschaftet werden könnten. „Wenn wir den Eichwald als das erhalten wollen was er ist, dann muss der Holzeinschlag erheblich zurückgefahren und wesentlich mehr alte Bäume erhalten werden“.
Zum Schluss richtet die Fraktion ALM/GRÜNE ein Appell an alle Gemeinderätinnen und Gemeinderäte: zusammen zu stehen und ein zukunftsweisendes Konzept für unseren Wald zu erarbeiten. BZ-Artikel vom 6.11.2019
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