Schweigemarsch am 9. November 17:00 Uhr Beginn vor der Ev. Kirche in Müllheim

Veranstalter ist der Friedensrat Markgräflerland.

Treffpunkt ist um 17.00 Uhr an der Evangelischen Stadtkirche in Müllheim in der Werderstr. Der Zug führt zum Gedenkstein für die ehemalige Synagoge in Müllheim.

Wir hoffen, dass viele Menschen dem Aufruf des Friedensrates folgen und am Schweigemarsch teilnehmen.

Zum Gedenktag 9. November hatte der Bündnis 90/Die Grünen Ortsverband 2019 nachfolgende Pressemitteilung veröffentlicht, die auch heute noch aktuell ist:

Schweigemarsch gegen Hass und Gewalt und gegen das Vergessen

Jedes Jahr am 9. November findet in Müllheim wie in vielen anderen Städten ein Schweigemarsch statt, zum Gedenken und zum Erinnern an die Verbrechen des Nationalsozialismus und die Pogrome gegen die Jüdische Bevölkerung in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938.

Wir hoffen, dass sehr viele Menschen in Müllheim und Umgebung an dem vom Friedensrat Markgräflerland organisierten Schweigemarsch teilnehmen, der am 9. November, um 17.00 Uhr vor der Ev. Kirche in Müllheim beginnt und zum Denkmal am Platz der ehemaligen Müllheimer Synagoge führt. Lasst uns zusammen stehen und gemeinsam ein Zeichen setzen gegen rechte Hetze, Rassismus, Ausgrenzung, Verfolgung, Hass und Gewalt und gegen das Vergessen.

Mit dem Erstarken rechter und nationalistischer Parteien und Gruppierungen bekommt die Botschaft der Schweigemärsche noch einmal eine zusätzliche wichtige Bedeutung. Zu dem Gedenken und Erinnern kommt die Warnung vor falschen Botschaften und neuen Feindbildern. Vor diesem Hintergrund ist es noch wichtiger, die Erinnerung wach zu halten, an das  unendliche Leid, die Ungerechtigkeit und Menschenverachtung zu denen rassistische Hetze führen kann und zu welchen Verbrechen Menschen fähig sind, die sich davon verführen lassen.

Die Schweigemärsche setzen eine klare Botschaft für Toleranz, gegenseitige Wertschätzung und ein friedliches Miteinander ungeachtet der Religion, Herkunft, Abstammung, Hautfarbesexueller Orientierung oder sozialer Stellung und gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung.

Es gibt in Müllheim nur noch wenige sichtbare Zeugnisse, die an die jüdischen Mitmenschen und die jüdische Gemeinde erinnert. Die Synagoge wurde bedauerlicherweise in den 60er-Jahren ohne Not abgerissen und in der Müllheimer Stadtchronik wird die schreckliche Zeit des dritten Reiches nur kurz gestreift. Es sind die Stolpersteine und ein letztes kleines, dem Zerfall preis gegebenes ehemals jüdisches Haus an der Werderstraße, die noch Zeugnis geben von Müllheimer Bürgerinnen und Bürgern, die Opfer eines rassistischen Wahns wurden. Es ist Aufgabe der Stadt, dass dieses letzte Zeugnis erhalten wird. Das kleine Haus könnte zu einer Stätte des Dialogs und des Erinnerns werden. Auch ist es an der Zeit, die Stadtgeschichte zu vervollständigen um die tatsächlichen Ereignisse in der Zeit des Dritten Reiches und den ersten Jahren danach. Das Verschweigen kann Unrecht nicht ungeschehen machen. 

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