Mit der endgültigen Stilllegung des AKW Fessenheim hat die Anti-Atombewegung im Dreyeckland ein wichtiges Ziel erreicht. Das alte, marode und von Anbeginn an mit Sicherheitsproblemen behafteten Atomkraftwerk vor unserer Haustür ist ab Montagabend 29. Juni stillgelegt.
Ab jetzt steht am Oberrhein kein aktives Atomkraftwerke mehr. Es war ein langer Kampf bis zu diesem Erfolg. Viele Menschen aus dem Dreyeckland-Frankreich-Deutschland-Schweiz haben über mehr als vier Jahrzehnte hinweg gegen den Bau von Atomkraftwerken und für die Stilllegung des AKW Fessenheim gekämpft. Die Pläne für Wyhl am Kaiserstuhl, Gerstheim in Frankreich und Kaiseraugst in der Schweiz konnten verhindert werden. Nur in Fessenheim wurden zwei von vier geplanten Reaktoren gebaut. Diese haben dann die Region für mehr als vier Jahrzehnte mit vielen Pannen und Schnellabschaltungen und mehreren sehr gefährlichen Zwischenfällen in Atem gehalten. Viele Demonstrationen, Eingaben, Gespräche, Verhandlungen und diplomatisches Geschick auf politischer Ebene waren notwendig, bis endlich das Ende für diese beiden alten und gefährlichen Reaktoren erreicht werden konnte.
Der nach der Atomkatastrophe von Fukushima neu erstarkte Widerstand der Bevölkerung auf beiden Seiten des Rheins hatte schließlich auch bei der französischen Regierung in Paris zu der Erkenntnis geführt, dass der Weiterbetrieb des AKW Fessenheim nicht mehr zu verantworten war. Mit der Gründung des Aktionsbündnis „Fessenheim stilllegen. JETZT!“ im April 2011 wurden die Kräfte der Atomgegnerinnen und –gegner aus dem Markgräflerland und dem Elsaß gebündelt, auch über Parteigrenzen hinweg. Die großen Demonstrationen nach der Fukushima-Katastrophe bei Fessenheim sind vom „Aktionsbündnis Fessenheim stilllegen. JETZT!“ initiiert und organisiert worden. Der Ortsverband Markgräflerland, Bündnis 90/Die GRÜNEN gehört neben anderen Gruppierungen zum „Aktionsbündnis Fessenheim stilllegen. JETZT!“
Die Stilllegung des AKW Fessenheim bedeutet nicht, dass wir jetzt die Hände in den Schoß legen können. Zum einen bleibt auch im AKW Fessenheim noch ein gewisses Restrisiko, denn in den Reaktoren befindet sich noch viel Radioaktivität und in den schlecht geschützten Abklingbecken für die Brennelemente wird noch für einige Jahre nukleares Material lagern. Die Abklingbecken müssen jetzt sehr schnell sicherer gemacht werden. Vor allem die Notstromversorgung muss nachgerüstet werden.
Zudem sind noch viel zu viele, teilweise alte und unsichere Atomkraftwerke in Betrieb, in Frankreich, der Schweiz und weltweit. Auch diese gehen uns alle an, denn Radioaktivität kennt keine Grenzen. Die Atomtechnik ist gefährlich und nicht beherrschbar. Das hat uns sehr deutlich die Atomkatastrophe von Tschernobyl gezeigt, und 25 Jahre später die Katastrophe von Fukushima. PM Das Aus für AKW Fessenheim
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